Aus vielen Einzelspielern muss homogenes Team wachsen

Fußball-Bezirksliga (1): TSV Schöppenstedt strebt zunächst den Klassenerhalt an

Braunschweiger Zeitungsverlag - ust (08.08.2003)

Die Berg- und Talfahrt der vergangenen Saison soll sich nicht wiederholen. Fußball-Bezirksligist TSV Schöppenstedt – nur knapp dem Abstieg entronnen – will mit seinem neuen Trainer Klaus Gießler rechtzeitig für einen gesicherten Tabellenrang sorgen. Allerdings, so weiß auch der neue Coach, wird das kein leichtes Unterfangen werden. Das Ziel lautet deshalb ganz klar: Klassenerhalt.

Unbekannte Gegner

Denn mit der Zuteilung in die Bezirksliga Süd treffen die Schöppenstedter – bis auf den Ligakonkurrenten TSV Sickte – auf durchweg unbekannte Teams aus der Harzregion. "Das ist zwar einerseits interessant, aber wir kennen so gut wie keinen Gegner, so dass jedes Spiel erst neue Erkenntnisse für die Rückrunde bringen wird", erklärt Gießler, der selbst zuletzt als Libero beim BSC Braunschweig unter Vertrag stand.

Der 41-Jährige zählt zwar zu den Neuzugängen, will jedoch nach eigenen Angaben nur im absoluten Notfall selbst auflaufen. "Ich werde zwar mittrainieren, aber nie einen jungen Spieler meinetwegen auf die Bank verbannen", macht er deutlich. Gerade auf die jungen Leute aus der eigenen A-Jugend (Dominik Lenz, Conrad Reinkober, Marco Heidemann und Denny Röder) setzt der Trainer in der neuen Spielzeit.

Um in Punktspielen mitmischen zu können, müssen sie allerdings bis auf Reinkober (18) erst 18 Jahre alt werden. Das ist im Herbst der Fall. "Sie werden deshalb behutsam aufgebaut und dann gezielt eingesetzt." Dem Trainer geht es zunächst darum, ein homogenes Team zu formen. "Wir müssen erst noch eine Mannschaft werden. Das geht nicht von heute auf morgen. Wenn wir aus unseren guten Einzelspielern eine Mannschaft formen, dann klappt es auch mit dem Klassenerhalt", ist er sich sicher.

Vorschusslorbeeren gibt es beim neuen Coach nicht. Jeder fange bei Null an und müsse sich mit Trainingseifer für kommende Aufgaben erst empfehlen, um in der Startformation berücksichtigt zu werden.

Eine Ausnahme gibt es aber denn doch: Neuzugang Robert Ficek. "Der hat das Fußballerherz auf dem richtigen Fleck sitzen", ist Gießler überzeugt und fügt hinzu, dass der Ex-Spieler von BV Germania Wolfenbüttel sehr leichtfüßig und kampfstark, seine Entwicklung indes noch nicht abgeschlossen sei. Außerdem könne er Ficek auf zahlreichen Positionen – auch als Libero-Alternative zu Holger Selzer – einsetzen. "Das macht ihn so wertvoll.

An der Abwehr gearbeitet

Während der Übungseinheiten ist Gießler zufolge viel im Abwehrbereich getan worden. "Wenn man in der vergangenen Saison 70 Gegentore kassiert, dann stimmt da hinten irgend etwas nicht", macht der 41-Jährige deutlich. Nur wenn diese Schwäche abgelegt werden könne, kämen auch die Offensivleute wie Dirk Ahrens, Marco Sale oder Ingo Gent besser zur Geltung.

Erfolg stelle sich ein, wenn der TSV Schöppenstedt zu einem Team finde, das mit Engagement und Disziplin selbst den Erfolg wolle, so der Trainer. Mit Grüppchenbildung komme man auch in der Bezirksliga nicht weiter.

Befragt nach Meisterschaftsfavoriten zuckt Klaus Gießler mit den Schultern, schließlich erfolgte eine neue Staffeleinteilung. Eine vorsichtige Prognose wagt er dann aber doch noch: "Vom Namen her könnten Langelsheim, Einbeck oder Holtensen zum Kreis der Favoriten zählen."

Neuzugänge des TSV Schöppenstedt sind Robert Ficek (Germania Wolfenbüttel), Munir Hoffmann, Klaus Gießler (beide SC Braunschweig), Dominik Lenz, Conrad Reinkober, Marco Heidemann, Dennny Röder (alle eigene A-Jugend). Zu den Abgängen zählen Marcus Rode (Studium in Göttingen), Björn Dröge (SF Ahlum), Simon Beddig (Rot Weiß Braunschweig), Andreas Maier sowie Paul Baier (SV Süd Braunschweig).

Der Kader:

Torhüter: Michael Klopp, Denny Röder.

Abwehr: Jens Plumeyer, Holger Lehmann, Holger Selzer, Mario Isensee, Felix Grimme, Björn Merkhoffer, Marco Heidemann, Klaus Gießler.

Mittelfeld: Adil Ajazaj, Juri Teemann, Matthias Hahn, Dominique Loske, Robert Ficek, Peter Kasny, Munir Hoffmann, Marco Libbe.

Sturm: Marco Sale, Ingo Gent, Dirk Ahrens, Dominik Lenz, Conrad Reinkober.