Saisonvorbereitungsvergnügen II. Herren

Mythos Brocken „das Höchste am Norden“ oder "go Power-Ranger go"

Christian Voß (06.09.2010)

Schon 1777 hat Johann Wolfgang von Goethe die erste Brockenbesteigung durch recht unwegsames Gelände gewagt. Heute sollte unsere große Stunde schlagen.

Nach unterhaltsamer Anreise und einem opulenten Frühstück nebst Mannschaftsbesprechung in der Bavaria Alm am Torfhaus präsentierte sich unser Team gut gelaunt in neuem Gewand zu einem Mannschaftsfoto. Darüber hinaus sollte der neue Trikotsatz, heute auf dem Gipfel des höchsten Berges Norddeutschlands, mit einem strammen Trainingsprogramm angemessen eingeweiht werden.

Soviel zu den Planungen... die Realität sieht wie so oft anders aus!

Gut gestärkt und zum Ausgleich der zu erwartenden Flüssigkeitsverluste mit reichlich flüssiger Wegzehrung schwer bepackt, startete die Herrenriege zum Leidwesen des Trainers eher besinnlich, ganz nach dem Goethezitat: "Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun."

Das Ziel, den Brockengipfel zu erreichen, drohte dabei in unerreichbare Ferne zu enteilen. Nach durchschnittlichem Streckengewinn von max. 1000 Metern pro Stunde (!), verursacht durch mehr oder weniger lustige Spielchen jenseits des guten Geschmacks (Mainstream), lautstarken Gesängen und High-five Konversationen in diversen Sprachen mit Wanderern und Radlern, Trinkwasserproben aus fließenden Gewässern nebst kleinen Ausrutschern und anderen diversen Angriffen auf die Geduld und Milde des Trainers, der seine generalstabsmäßigen Vorbereitungen dahin schmelzen und ein Fiasko nahen sah, kam es zum entscheidenden „Meilenstein“. An strategisch günstiger Stelle gelang es dem „Kaiser“ in einer flammenden Blut-, Schweiß- & Tränenrede den Teamspirit zu reaktivieren und eine wahre Leistungsexplosion auszulösen.

Goethe: "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein. Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun."

Kurz gesagt: der „Funke“ sprang über, der Phönix stieg aus der Asche und das Wunder vom Quietschenberg nahm seinen Lauf...

Goethe: "Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen."

Bei wechselhaftem Aprilwetter - von Sonnenschein, Nebel, Regenschauern und starken Windböen alles dabei, ging es hochkonzentriert und zielstrebig, das Ziel ständig vor Augen, voran. Nach zahlreichen kurzen Unterbrechungen, die durch das Aufsuchen der Flora am Wegesrand verursacht wurden, gelang es doch noch zur allgemeinen Überraschung, den Gipfel nach fünf (5!) Stunden zu „erstürmen“!

Zugegeben, mit dem neuen Leitspruch der Handballabteilung „Das schnellste Grün zwischen Elm und Asse“ hatte das Alles wohl nicht viel zu tun. Allerdings handelte es sich um fremdes Terrain, quasi ein Auswärtsspiel in dünner Höhenluft und anderen Handicaps.

Was dann folgte, verschlug den versammelten Brockenbesuchern die Sprache und führte zu allgemeiner Belustigung, sozusagen zum höchsten Gipfel der Lebensfreude.

Emotional tief berührt entledigte sich der Großteil der Youngster spontan, bei gefühlten Temperaturen um den Gefrierpunkt, der Oberbekleidung und stürmte auf das „Heiligtum Brockenstein“. Offensichtlich reichten die 1142 Höhenmeter den Adrenalin-Junkies nicht aus.

Das Höchste am Norden: das Team Handball TSV II

Unter lauten Gesängen folgte ein gekonntes Posing gestählter Körper, bei dem noch recht nette Fotos für die Galerie geschossen werden konnten.

Der Abstieg wurde dann in weltrekordverdächtiger Zeit absolviert, wahrscheinlich das Ergebnis der einsetzenden Dämmerung. Abgerundet wurde die kleine Trainingseinheit abschließend durch den gemeinsamen Ausklang bei einem zünftigen Abendessen im bewährten Lokal, bei dem im weiteren Verlauf einigen Höchstleistern die Augen zufielen.

Erkenntnisse eines 47-jährigen: - Handys sind unheimlich wichtig
- Jugendslang ist schwer zu verstehen
- die Kleinsten sind manchmal die Größten
- Jugend macht Spaß – Jugend provoziert
- Supporten ist cool
- Käpt’nswahl ist schwierig
- Mütter haben viel Wäsche
- Jugend ist schwer todzukriegen – gehen wir noch ins Joker
- man wird alt :-)

Yes we can!

Bilder zum Bericht
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