Zwei Jubiläen, ein riesiger Erfolg

Joanne Binner (17.09.2015)

Vor 40 Jahren wurde im TSV Schöppenstedt die Handballabteilung gegründet. Die Älteren wissen noch genau, dass anfangs der Handballsport auf dem Rasen als Feldhandball ausgeübt wurde, bevor er zum Hallensport wurde. In den 40 Jahren ist viel bei den Handballern des TSV Schöppenstedt passiert. Sportliche Erfolge und Misserfolge.

Eine große Erfolgsgeschichte machte sich genau vor 20 Jahren auf den Weg in die Zukunft, der Eulenspiegel Cup. Anlässlich des 20 jährigen Jubiläums sollte er 1995 als Rasenturnier ausgetragen werden und kam aufgrund des schlechten Wetters in die Halle. Nach langer Pause erlebte der „E-Cup“ 2009 seine Auferstehung. Zwischen vielen großen Turnieren mit langen Traditionen platzierten ihn seiner Zeit Oliver Ede und Tobias Tost ans Ende der Sommerferien als zweitägiges Hallenturnier zum Start in die Handballsaison. 36 Mannschaften meldeten sich für das Comeback des Turniers an. Jahr für Jahr wuchs dann das Turnier. Mit ihm die Helfer, die Infrastruktur und die Beliebtheit. 2011 trat erstmals die „Fanmeile“ mit ihrem Hauptanlaufpunkt, dem Handballhaus, auf. Das Jugendzentrum Schöppenstedt ist seit dem der Knotenpunkt zwischen den beiden Spielstätten und lädt zum Verweilen ein. Dort sind Turnierleitung und grandiose Siegerehrungen inzwischen feste Bestandteile geworden.

Im Gegensatz zu anderen Handballturnieren, die hauptsächlich auf dem Rasen gespielt werden, sind in Schöppenstedt lange Wartezeiten und Langeweile Fremdwörter. Die Jugenden werden zu kurzen aber knackigen Turnieren geladen. „Es kann schon mal vorkommen, dass man vier Stunden in Schöppenstedt ist und zwei davon auf der Spielfläche verbringt“, verrät Tobias Tost. 2012 war es dann zum ersten Mal soweit. Der Eulenspiegel Cup meldete drei Monate vor dem Event ausgebucht. 75 Mannschaften stellten die Veranstalter zum ersten Mal vor eine Herausforderung. „Bewehrte Qualität in solch einer Größe zu bieten war ziemlich schwierig“, resümiert Oliver Ede, „aber wir wären keine Schöppenstedter, wenn wir das auch nicht perfekt gemeistert hätten“. 2013 machte dann der Jugendschwund auch nicht vor Schöppenstedt halt. Zum ersten Mal musste ohne die A-Jugenden der Eulenspiegel Cup ausgetragen werden. „ Es gab einfach keine Nachfrage in dieser Altersklasse“, erzählt Lutz Hagemeister. Der Statistik schadete es nicht. 80 Mannschaften reisten an. Inzwischen schon längst nicht nur aus der Region um Braunschweig und Helmstedt. Sondern auch aus Halberstadt und Magdeburg. 2014 wurde das Konzept umgestellt. Den Besuchern gefiel die Schöppenstedter Infrastruktur und das Ambiente des Turniers so gut, dass sie längere Verweilzeiten zwischen den Spielen forderten. Diesem Wunsch wurde man gerecht.

Was dann 2015, passend zum Jubiläum folgte, hätte noch im Februar keiner gedacht. Nach zwei Monaten Meldezeitraum mussten die Veranstalter auf der Homepage verkünden, dass der Eulenspiegel Cup komplett belegt ist. Aus Bremen, Oldenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und natürlich aus der benachbarten Umgebung reisten 91 Mannschaften nach Schöppenstedt. Erstmals übernachteten auch Mannschaften in den Turnhallen und auf dem Sportplatz. Von der A-Jugend Bundesliga bis zur Regionsliga waren alle Spielklassen vertreten. „Wir wollten unbedingt in diesem Jahr wieder A-Jugenden in Schöppenstedt begrüßen“, so Jan-Hendrik Vahldiek, der für die Einladungen und das Anmeldeverfahren zuständig war. So wurde ein neues Turnier platziert. Bisher gab es den Eulenspiegel Cup immer nur samstags und sonntags. „ Wir haben die A-Jugenden für ein Mitternachtsturnier am Freitag eingeladen. Die Nachfrage war so groß, dass von 19 Uhr bis 2 Uhr in der Nacht gespielt wurde. Unsere Idee kam sehr gut an und wir haben schon Verbesserungen geplant, um noch attraktiver für unsere Gäste zu werden“, plant Abteilungsleiter Oliver Ede schon das nächste Jahr. Samstag und Sonntag dann ein gewohntes Bild. Volle Hallen, emotionale Spiele, viel Schweiß und noch mehr Spaß. Den zahlreichen Zuschauer boten sich tolle Spiele. Eine weitere Prämiere kam am Sonntag. Aufgrund des großen Teilnehmerfeldes bei den D-Jugenden, 31 Mannschaften, sind die Schöppenstedter mit dem Turnier für die E-Jugenden zu ihren Freunden nach Schöningen in die Gerhard Müller Turnhalle ausgewichen. „ Nur so konnten wir unseren Gästen ein hohes Maß an Qualität bieten“, begründet Kai Vahldiek diese Entscheidung.

„Wir durften mehr als 1500 Gäste an drei Tagen in unseren Turnhallen begrüßen, was den Eulenspiegel Cup Jahr für Jahr zu einer der größeren Veranstaltungen in Schöppenstedt macht“, stellt Ede fest. „Es ist für Außenstehende schwer einzuschätzen, was solch eine Veranstaltung für einen Aufwand mit sich bringt, wenn man bedenkt, dass dies ausschließlich von Ehrenamtlichen gestemmt wird“, so der Abteilungsleiter. Ein Organisationsteam von 15 Leuten hatte im Vorfeld für alles gesorgt. Beim Turnier waren 25 Schiedsrichter im Einsatz, die alle aus dem TSV Schöppenstedt und seiner Jugendabteilung der JSG Elm stammen. 20 Handballer waren bei den Kampfgerichten im Einsatz, alle samt aktiv als Spieler bei den Herren und Damen. Insgesamt waren 90 Ehrenamtliche Helfer an drei Tagen im Einsatz, was heutzutage sicherlich nicht selbstverständlich ist. Dies zeigt nicht nur, dass Handball eine der größten und beliebtesten Sportarten in Schöppenstedt ist, sondern auch, dass das Vereinsleben mehr als nur aktiv ist. Jedes Kind, jeder Jugendliche und jeder Erwachsene hat inzwischen das Motto der Handballabteilung verinnerlicht: „Was wir sind, sind wir zusammen!“

Die Handballer möchten sich bei allen Helfern, Kooperationspartnern, Sponsoren und Trikotsponsoren für ihre grandiose Unterstützung des Handballs in Schöppenstedt bedanken und freuen sich schon auf weitere tolle Events mit und um den Handball in Schöppenstedt.

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